Prophylaxe - zur Erhaltung oder Verbesserung der Gesundheit
Prophylaktische Maßnahmen haben den Zweck, gesundheitlichen Beschwerden, Beeinträchtigungen oder Problemen und deren Folgen vorzubeugen. Die Entstehung von Krankheiten soll vermieden, frühzeitig erkannt oder einer Verschlimmerung soll entgegengewirkt werden.
Zahnprophylaxe
In der Zahnmedizin gilt seit langem der Grundsatz: PRÄVENTION STATT RESTAURATION. Die Prophylaxe von Karies und Parodontitis genießt einen hohen Stellenwert. Der Prophylaxe-Ansatz in der Zahnheilkunde umfasst vier bewährte Kernmaßnahmen: Professionelle Zahnreinigung (PZR), Mundhygiene, Ernährung und Fluoridierung. Einen besonders hohen Stellenwert genießen die zahnärztliche Vorsorge und professionelle Zahnreinigung. Letztere dient der Entfernung von hartnäckigen Ablagerungen und bakteriellen Belägen an den weniger gut zugänglichen Zahnflächen und -fleischtaschen. Eine regelmäßige PZR beugt maßgeblich Karies und Parodontitis vor. Der Zahnarztbesuch sorgt dafür, dass Zahnfäule und Entzündungen des Zahlhalteapparats früh genug erkannt und behandelt werden können. Regelmäßiges Zähneputzen, zahngesunde Ernährung (z. B. Verzicht auf Zucker) und Fluoridierung durch Zahnpflegeprodukte wie fluoridhaltige Zahnpasta oder Mundspülungen ergänzen die zahnärztlichen Bemühungen und sind unverzichtbare Bedingung für gesunde Zähne und Zahnfleisch.
Prophylaxen in der Altenpflege
In der Pflege gibt es eine Vielzahl prophylaktischer Maßnahmen, um schwerwiegende Krankheiten oder Folgeerkrankungen zu vermeiden. Zu den wichtigsten zählt u. a. die Pneumonievorsorge gegen Entzündungen der Lunge, Dekubitusprophylaxe gegen Wund liegen oder Thrombosevorsorge zur Verhinderung von Blutgerinnseln. Ferner die Kontrakturprophylaxe zur Vermeidung von Funktions- und Bewegungseinschränkungen der Gelenke sowie Obstipationsvorsorge gegen Verstopfung und die Dehydratationsvorsorge gegen Flüssigkeitsmangel. Besonders Stürze sind bei älteren oder vorerkrankten Menschen eine der häufigsten Unfall- und Todesursachen. Daher ist Sturzvorsorge für alle Pflegebedürftigen wichtig. Dazu zählt spezielles körperliches Training, die Versorgung mit Hilfsmitteln (u. a. Duschstuhl oder Aufstehhilfe) und die Verwendung von Gehhilfen (u. a. Rollator). Alle Maßnahmen sollen Krankheiten, Unfälle und ihre Folgen verhindern.
Vorsorgeuntersuchungen
Die Prophylaxe von Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes etc. verbessert die Behandlungs- und Heilungsmöglichkeiten dieser Erkrankungen in erheblichem Maße. Die Untersuchungen werden normalerweise vom Hausarzt durchgeführt. Zu den Standardvorsorgeuntersuchungen zählen unter anderem eine Blutdruckmessung. Ferner je eine Urin- und Blutanalyse, eine Feststellung des Body-Mass-Index und altersabhängig ein Herz-Kreislauf-Check sowie ein Hautkrebs-, Mammografie-, Darmkrebs- oder Prostata-Screening.
Schutzimpfungen
Prophylaktische Impfstoffe sind von großem Wert sowohl für den Gesundheitsschutz des Geimpften als auch für die Allgemeinheit. Die Impfungen aktivieren das Immunsystem gegen ansteckende Infektionserkrankungen. Neben einer Grundimmunisierung gegen Masern, Mumps und Röteln für Säuglinge, Kinder und Jugendliche empfehlen sich folgende Impfungen: alle 10 Jahre gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) und Diphtherie, ab 60 Jahren eine einmalige Impfung gegen Pneumokokken. Des Weiteren einmal im Erwachsenenalter gegen Keuchhusten (Pertussis) und Masern. Außerdem die jährliche Grippeimpfung für chronisch Kranke, Schwangere und Personen ab 60 Jahren sowie Impfungen gegen Gürtelrose (ab 60) und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Nach Pandemien kann sich diese Liste der empfohlenen Schutzimpfungen nochmals erweitern.